Tierpsychologie Spezialgebiet Pferd

 

Kern der "Pferdepsychologie" ist die Nutzung von Erkenntnissen der Allgemeinen und Speziellen Ethologie sowie der klinischen Verhaltenskunde, die sich neben der Prophylaxe von Verhaltensproblemen durch pferde-gerechte Haltungssysteme auch mit der Diagnose und Behandlung von bereits entstandenen Verhaltens-auffälligkeiten beschäftigt.

 

Die Tätigkeit des Pferdeverhaltensberaters beginnt nicht erst, wenn sich die Verhaltensprobleme eingeschlichen haben, sondern schon bei der Begutachtung der Haltungs- und Umgangsbedingungen noch unauffälliger Pferde. Die Therapie soll schon bei ihrer Entstehung einsetzen, am besten gerade dann, wenn sie in ihrem Ansatz gerade begonnen hat. Bei keinem anderem Haustier ist die Verhaltensstörung so eng mit der Haltung und dem Umgang verknüpft wie beim Pferd.

 

Die optimale Gestaltung des Lebens eines Pferdes bezüglich seines Tagesab-laufes, seiner sozialen Kontakte und Interaktionen mit der Umwelt ist die beste Prophylaxe und auch zugleich Therapie.

 

Die Pferdepsychologe muss unterscheiden zwischen echten Verhaltens-störungen, die haltungsbedingte Abweichungen vom Normalverhalten sind und mit einer Schadensfolge für das Individuum einhergehen, und „Schaden vermeidenden Reaktionen“, die eine erfolgreiche Anpassungsstrategie an veränderte Umweltbedingungen darstellen.

 

Der Pferdepsychologe ist also jemand, der die angewandte Ethologie nutzt, um seine Hauptaufgabe zu erfüllen, nämlich bei solchen Haltungs- und Umgangs-bedingungen korrigierend einzuwirken, die als Quelle von Verhaltensstörungen angesehen werden müssen.

 

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Quelle:  ATN